Der Erhalt und die Förderung der psychischen Gesundheit von Beschäftigten im Dienstleistungssektor gewinnen für Unternehmen angesichts des demografischen Wandels und alternden Belegschaften zunehmend an Bedeutung.
Etwa drei Viertel aller Beschäftigten in Deutschland sind im Dienstleistungsbereich tätig. Dienstleistungsarbeit ist zunehmend mit hohen Flexibilitätsanforderungen verbunden. So haben Beschäftigte oft ungeregelte Arbeitszeiten, sind häufig mobil an unterschiedlichen Arbeitsorten im Einsatz und müssen sich auf sich ständig wandelnde Aufgaben einstellen. Darüber hinaus sind Beschäftigte im Dienstleistungssektor häufig in atypischen Arbeits- und Beschäftigungsverhältnissen tätig, wie Befristung oder geringfügige Beschäftigung.
Eine zentrale Grundlage für flexible Dienstleistungstätigkeiten bildet Interaktionsarbeit, d.h. die Arbeit mit und an Kundinnen und Kunden bzw. Klientinnen und Klienten. Flexible Interaktionsarbeit bietet auf der einen Seite viele gesundheitliche Ressourcen für Erwerbstätige (wie z.B. Sinnhaftigkeit der Arbeit). Auf der anderen Seite können sich psychische Belastungen aus dem Zusammenwirken von Flexibilitätsanforderungen und hohen sozio-emotionalen Anforderungen ergeben. Wenn Beschäftigten Ressourcen zur Bewältigung flexibler Interaktionsarbeit fehlen oder diese nur unzureichend verfügbar sind, können daraus psychische Gesundheitsgefährdungen resultieren.
Vielen Unternehmen fällt es aber schwer, sich mit dem Thema psychische Gesundheit zu befassen. Hieran anknüpfend möchte der Forschungsverbund flexigesa gemeinsam mit Unternehmen der IT-Dienstleistung sowie der ambulanten sozialen Dienste Wege finden, wie Beschäftigte die Anforderungen flexibler Interaktionsarbeit bewältigen und ihre Gesundheit erhalten können.